Fono Forum

Es sind wahrlich ein paar mächtige Brocken, die sich das Rubin-Quartett da aufgehalst hat. Die Werke von Bartòk und Shostakovitsch zählen in vielerlei Hinsicht zum Anspruchsvollsten, das die Kammermusik des 20. Jahrhunderts zu bieten hat.

Umso bemerkenswerter erscheint, in welch bravouröser Manier die vier Interpretinnen diese Herausforderung meistern.
Rasant und mit messerscharfer Präzision lassen sie im Finale von Bartòks viertem Quartett die rythmisch vertrackten Akzente aufeinander prallen, dass es einem in den Ohren saust, und die subtilen Klangfarben-Schattierungen des zweiten Satzes erfahren eine sensibel durchgehörte, fein austarierte Darstellung.

In Stawinskys drei Stücken bürsten sie die ruppigen Passagen lustvoll in die Saiten. Auch für das sehr persöhnlich gefährbte achte Quartett von Schostakovitsch findet das Ensemble einen sehr angemessen Tonfall. Es betont die ohnmächtige Wut auf die Sinnlosigkeit des Kriege und erreicht so eine kaum zu überbietende Intensität.

Die CD eignet sich also hervorragend als Einstieg in die Streichquartett-Literatur des 20.Jahrhundert, zumal auch die Aufnahmetechnik und der Booklettext hohen Ansprüchen genügen. Hier ist ein echtes Spitzenprodukt gelungen.